Im Januar eröffneten wir beim Clubtreffen das Jahr der Jubiläen und großen Ereignisse. Zuerst mit einem Abstecher ins Auenland – geführt von Christian Schobeß. Er las Auszüge aus seinem Theaterstück Auenland plus X. Und anschließend erinnerte Wolfgang Both uns an den 200. Geburtstag von Edgar Allan Poe.

poe-2a.jpgZum nächsten Clubtreffen am 8. Januar 2009 wird uns Wolfgang Both etwas über den Altmeister der Kurzgeschichte erzählen, bevor Christian Schobeß mit seiner Lesung beginnt (siehe Terminplan). Wolfgang schrieb dazu: 

Mit seiner letzten Geschichte vom »Hüpffrosch« schrieb Poe sich seine ganze Enttäuschung von der Seele.  Die grausame Rache des kleinen Hofnarren an König und Ministern ist auch eine böse Abrechnung mit seiner ignoranten Umgebung. Die Verkleidung, die der Spaßmacher dem Tyrannen und seinen Hofschranzen verpasst, ist gleichzeitig eine Demaskierung ihres Charakters. Als wilde Affen lässt er sie zu mitternächtlicher Stunde in das Fest am Hofe toben. Ihre Kostüme aus Wachs, Pech und Fasern fangen nur zu leicht Feuer. Das ist seine Vergeltung für all die Demütigungen.
Zu Lebzeiten blieb Edgar Allan Poe weitgehend unbekannt. Zwar kamen seine Werke auch in Europa heraus, aber in seiner Heimat Amerika folgten nur vier Menschen seinem Sarg, als er 1849 verstarb.
Nur 40 Jahre zuvor, am 19. Januar 1809, kam er in Boston zur Welt.
Heute ist sein Werk weltweit bekannt, seine Gedichte, seinen Geschichten, seine Essays und Kritiken waren und sind Vorbild für viele Autoren. Stevenson, Verne, Bierce oder Lovecraft wären ohne ihn kaum denkbar. Er gilt als Vater der modernen Kurzgeschichte, des Horror- wie des Kriminalromans und der SF-Story.

Wenn jeder Autor, der ein Honorar für eine Geschichte erhält, die ihre Entstehung Poe verdankt, den Zehnten für ein Monument des Meisters abgeben müsste, dann ergäbe das eine Pyramide, so hoch wie die von Cheops.
Arthur Conan Doyle