Nov
28
Michael Clopper auf Abwegen
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Unter dem Label Electric Books ist die eBook-Fassung der Fantasy-Komödie „Der Drachentöter“ von Mario Ulbrich erschienen, die 2006 als illustrierte Paperback-Ausgabe bei Shayol herausgekommen ist. Allerdings heißt das Buch jetzt „Der Drachenjäger“ und stammt angeblich von einem gewissen John J. Jokes.
„Ich hoffe, dieses Pseudonym klingt blöd genug, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen“, sagt der Autor. „Denn mal ehrlich, Fantasy von einem Typen, der sich Mario Ulbrich nennt? Irgendwie ein Stimmungskiller, finde ich.“ Erst kürzlich hat der 49-Jährige mit „Wind River Gold“ einen Trapper-Western unter dem Pseudonym John F. Cooper veröffentlicht, einen historischen Abenteuerroman aus der Zeit der Mountain Men.
Die Titeländerung von „Drachentöter“ zu „Drachenjäger“ begründet der Autor damit, dass er das eBook von der noch immer erhältlichen Shayol-Ausgabe abgrenzen wollte. Beide sollen sich nicht ins Gehege kommen. Im Klappentext werde jedoch ausdrücklich auf die Titeländerung und die Shayol-Ausgabe hingewiesen, sodass Besitzer der Printausgabe das Buch nicht versehentlich doppelt kaufen.
Das eBook besitzt ein neues Cover von Ralf Alex Fichtner, das an ein zerlesenes Groschenheft erinnert und unmittelbar zum Geschehen passt. Das ursprüngliche Titelbild von Tomislav Tikulin war damals nicht speziell für den Roman entworfen worden. Allerdings fehlen der eBook-Ausgabe die Illustrationen von Andreas Sichert.
Im Roman geht es um die Abenteuer des arbeitslosen Schauspielers Michael Clopper, der sich als Drachenjäger verdingen muss. Als er auf einem Planeten landet, auf dem die Regeln der Fantasy herrschen, nimmt eine zwerchfellerschütternde Weltenrettungsgeschichte ihren Lauf.
Erhältlich ist das eBook bei Weltbild, Thalia, iTunes, Amazon und allen anderen gängigen Plattformen.
Nov
14
Interstellare Reisen
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Beim heutigen Clubabend ging es nur am Rande um Science Fiction, sondern vielmehr um Machbarkeit und Wahrscheinlichkeit von Raumschiffantrieben, die eine interstellare Raumfahrt möglich machen könnten. Christoph Heidrich gab in seinem Vortrag zunächst einen interessanten Überblick über das astronomische Umfeld unseres Sonnensystems und die nächstgelegenen Sterne. Anhand von Zahlen und Grafiken machte er deutlich, wie groß die Entfernungen zu anderen Gestirnen tatsächlich sind. Die benötigten Energiemengen zur Beschleunigung eines Raumschiffes sind enorm und mit heutiger Technik oder der Technik in nächster Zukunft nicht zu erzeugen.
Übrigens wird die ESA am 20. Dezember 2013 die Weltraummission GAIA („Globales Astronomisches Interferometerfür die Astrophysik“) starten. GAIA hat die Aufgabe, insgesamt eine Milliarde Sterne mit bis dahin unerreichter Genauigkeit kartographisch erfassen. Über den Missionsverlauf und die Erfolge kann man sich auf dem Gaia Blog der ESA informieren.
Christoph kam dann auf spekulativere Antriebsformen zu sprechen, zum Beispiel mit Hilfe von Antimaterie. Eine interessante und leicht verständliche Quelle zu diesem Thema ist das Buch Antimaterie – Auf der Suche nach der Gegenwelt von Prof. Dieter B. Herrmann. (Das Interview mit Prof. Herrmann zu diesem Buch aus ALIEN CONTACT 34 ist hier zu finden.)
Schließlich kam Christoph aber doch auf einige SF-Romane und -Erzählungen zu sprechen, die ein halbwegs realistisches Bild der interstellaren Raumfahrt zeichnen. Dabei brachte er den hierzulande noch recht ungebräuchlichen Begriff »Mundane Science Fiction« ins Gespräch, womit eine »realitätsnahe Science Fiction« gemeint ist. Der Autor Geoff Ryman hat sich auf diesem Gebiet besonders engagiert und für INTERZONE #216 (Juni 2008) eine Art Manifest der Mundane SF verfasst.
Wer sich übrigens für die astronomischen Themen aus Christophs Vortrag weitergehend interessiert, dem sei der Audio-Podcast Sternengeschichten wärmstens empfohlen. Der Astronom Florian Freistätter erzählt in kurzen Einzelfolgen über grundlegendes Wissen zur Astronomie, aber auch über neueste Forschungserkenntnisse.