Andymon_Club-ManuskripteHöhepunkt des diesjährigen Weihnachtstreffens war neben der (obligatorischen) Stolle von Ralf diesmal die Ausgabe der zweiten Manuskriptsammlung von Vorträgen bei unseren Clubabenden der letzten Jahre. Der mehr als 200 Seiten starke Band enthält neben einem Rückblick auf den ANDYCON 2010 neun Beiträge von Clubmitgliedern und Gästen zu verschiedenen SF-Themen. Der Band ist dem 60. Geburtstag unseres Ehrenmitgliedes Dr. Karlheinz Steinmüller gewidmet und beginnt mit einer vergleichenden Betrachtung der ANDYMON-Romanausgaben. Geopolitical Fiction spielt dann ebenso eine Rolle wie die Werke von Philip K. Dick oder Gene Wolfe oder die SF in deutschen Verbotslisten zwischen 1933 und 1953. Gleichzeitig erschien der Jahresrückblick in Bildern und kurzen Texten zu den Treffen des vergangenen Jahres. Damit war schon zwei Wochen vor Weihnachten Bescherung im Club und die zahlreichen Besuchern konnten mit gefüllten Taschen nach Hause gehen.

War of the WorldsUnter dieser Überschrift stellte uns Wolfgang Both das Hörspiel Krieg der Welten von Orson Welles vor. Heute ranken sich viele Mythen um dieses Ereignis von 1938, das seine Botschaft bis in die deutschen Zeitungen fand. Im Schnelldurchlauf wurde die dramatische Steigerung des Hörspiels analysiert. Gleichzeitg ging die Unterhaltung nicht verloren, da auch das Musical Krieg der Welten von Jeff Wayne angespielt wurde. Zeitgenössische Illustrationen ergänzten den multimedialen Abend.

AMAZING 1926-04Beim Clubabend am 8. Oktober erzählte Hardy Kettlitz über die Geschichte der US-amerikanischen Science-Fiction-Magazine, angefangen von den ersten großformatigen Pulps aus den 1920er Jahren, die Hugo Gernsback herausgegeben hat, über ASTOUNDING STORIES und das Golden Age der Magazine bis zu den fünfziger Jahren, als GALAXY und MAGAZINE OF FANTASY & SCIENCE FICTION erschien. Viel mehr Zeit blieb nicht, denn allein über diese alten Hefte gab es viel zu erzählen. Hardy hat Dutzende Ausgaben aller vorgestellten Magazine mitgebracht, so dass die Zuhörer blättern und sich selbst ein Bild machen konnten.

Hannes Riffel hat vorher das Programm des in diesem Jahr gegründeten Golkonda Verlags vorgestellt und erzählt, welch ungewöhnliche Titel in Zukunft zu erwarten sind. Die ersten beiden Golkonda-Bücher sind bereits erschienen, zwei weitere kommen in den nächsten Tagen aus der Druckerei. Einen Überblick zum Programm des Verlags gibt es hier.

Dick_unmoegliche_PlanetAnlässlich der fünfbändigen Ausgabe sämtlicher Erzählungen von Philip K. Dick stellte Ralf Lorenz die wichtigsten Storys des Autors aus den Jahren 1960 bis 1980 vor. Dabei ging er nicht nur auf die Inhalte ein, sondern analysierte und wertete die ungewöhnlichen Ideen von Dick. Wer nun allerdings auf die Idee kommt, sich ebenfalls die fünfbändige Ausgabe zuzulegen, der hat Pech gehabt, denn die Bücher sind restlos vergriffen. Nach wie vor erhältlich ist aber Der unmögliche Planet, die mit über 800 Seiten umfangreichste und hervorragend ausgewählte Best-Of-Ausgabe, die es in Deutschland jemals gab. Dick muss man gelesen haben!

Wolfe_Der fünfte Kopf des Zerberus_HSFB 81Zum Clubabend hat Prof. Klaus Geus über seinen Lieblingsautor Gene Wolfe erzählt. Wolfe gehört mit seiner dichten und anspielungsreichen Prosa zu den anspruchsvollsten Schriftstellern des phantastischen Genres, und obwohl er zahlreiche Preise gewonnen hat, trauen sich manche Leser nicht an seine Werke heran. Klaus Geus hat zahlreiche Tipps gegeben, wie man Gene Wolfe lesen sollte. Wer sich mit dem Hauptwerk Wolfes, Das Buch der neuen Sonne, beschäftigen möchte, findet hier den Lesezirkel zum Thema und hier eine ausführliche Homepage zum Werk von Gene Wolfe.

Fehér_Oxygenien_CorvinaÜber die Science Fiction aus Ungarn ist hierzulande wenig bekannt. Selbst Kennern fallen spontan nur wenige Autorennamen ein, zum Beispiel Klára Fehér (Oxygenien), Zoltán Csernai (Geheimnis auf dem Dach der Welt) oder Maria Szepes (Der Rote Löwe). Beim heutigen Vortrag zu diesem Thema gab Christian Schobeß einen interessanten Einblick in die Geschichte der SF aus Ungarn, mit der kenntnisreichen Unterstützung durch Gerd Schubert, der sich schon länger mit diesem Thema beschäftigt. Vielleicht ist das auch mal wieder eine Anregung, nicht nur angloamerikanische oder deutsche SF zu lesen, sondern auch einmal ein Buch aus Ungarn, zum Beispiel die sehr unterhaltsame Pendragon-Legende von Antal Szerb.

Flash GordonAm heutigen Clubabend überraschte uns Lothar Powitz mit einem enorm amüsanten Votrag über US-amerikanische Science-Fiction-Serials aus den 1930er und 1940er Jahren. Flash Gordon ist vielen sicherlich ein Begriff, da dieses Serial sogar im deutschen Fernsehen gelaufen ist, laut Lothar leider in einer zusammengekürzten und schlecht editierten Version. Aber in den beiden genannten Jahrzehnten produzierten vor allem vier amerikanische Studios eine ganze Reihe von Kino-Filmserien, die heute weniger bekannt sind, wie zum Beispiel Voice from the Sky (1930), The Purple Monster Strikes (1945) oder King of the Rocket Men (1949). Besonders amüsant ist die skurrile Serie Phantom Empire (1935) mit dem singenden Cowboy Gene Autry, der sich mit unterirdischen Mächten herumschlagen muss.

Der Vortrag über Robert A. Heinlein am 13. Mai 2010 fällt aus, da der Termin auf einen Feiertag fällt. An diesem Tag wird ANDYMON einen Ausflug unternehmen. Interessierte Berliner SF-Freunde, die uns begleiten wollen, können sich gern unter der E-Mail-Adresse hardy@club-andymon.net melden.

ANDYCONBeim heutigen Clubabend konnten wir alle offenen Fragen klären und jedes Clubmitglied weiß, was beim ANDYCON zu tun ist. Es herrschte Vorfreude auf die einzelnen Veranstaltungen und einige haben sich aus dem Programm bereits rausgepickt, was sie auf keinen Fall verpassen wollen. Eine schöne Überraschung war, dass Angela und Karlheinz Steinmüller zu Besuch waren.

Der heutige Clubabend stand ganz im Zeichen der ANDYCON-Organisation. Wir sind ein gutes Stück weitergekommen. Die letzten beiden offenen Programmpunkte wurden festgelegt und es gab viele fleißige Freiwillige, um beim Con zu helfen. Außerdem wissen wir jetzt, wie und wo wir unsere 25-Jahre-Andymon-Party am Freitag (23. April) durchführen. Zu der sind übrigens alle Voranmelder zum ANDYCON herzlich eingeladen. Genau Informationen gibt es dazu per E-Mail an die Voranmelder. Registrieren kann man sich übrigens auf www.andycon.de.

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